Berichterstattung neue Eishalle

Ein Artikel der digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 22.02.2019
Landkreis Dachau, 22.02.2019 - Standortfrage - Diskussionen um neue Eislaufhalle
Die CSU ist ungeduldig. Wann und wie es denn nun weitergehen soll mit den Planungen für eine neue Eislaufbahn will die Fraktion von Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) wissen. Innerhalb von fünf Tagen nach der Aufforderung an die Fraktionen im Haupt- und Finanzausschuss habe die CSU ihre Fragen zum Projekt eingereicht. Das ist nun ein Jahr her. Zuvor hatten sich die Stadträte darauf geeinigt, die neue Eislaufbahn oder gar eine Halle auf dem Gelände des ASV in Dachau Süd zu errichten.

Dort wird allerdings langsam der Platz knapp. Tennisplätze müssen eingespart, Bäume im Bannwald gerodet werden. Die vorgesehene Fläche liegt im Überschwemmungsgebiet und an Parkplätzen mangelt es eigentlich jetzt schon. Zudem kann sich der ASV dann nicht mehr ausdehnen, wenn weiterhin die städtische Kunsteisbahn auf seinem Gelände steht. Ein Vorschlag des Vereins ESV Woodpeckers brachte dann vor einem Jahr Leben in die Diskussion.
Die SPD stellte sich sofort hinter die Idee und verfolgt nun mit dem Verein den Vorschlag, ein Eislaufstadion in Augustenfeld auf einem städtischen Grundstück an der Wallbergstraße zu errichten. Jetzt gibt es an der Stelle einen Bolzplatz. Anders als eine offene Bahn soll die Halle energetisch günstiger sein, größer und wetterunabhängiger für den Vereinssport nutzbar. Zudem soll sich in der Halle die Saison verlängern. In den Monaten, in denen es auch in der Halle zu warm wird für Kunsteis, könnte der Ort für Veranstaltungen und zum Inlineskaten genutzt werden. So die Argumente der Befürworter. Vor allem soll die Halle für den Behindertensport geeignet sein. In erster Linie für Sledge-Eishockey, also Eishockey für Menschen mit Gehbehinderung, aber möglicherweise auch für andere Para-Sportarten. Vor einem Jahr hatte der ESV seine Pläne bei der Volksbank Raiffeisenbank Dachau präsentiert, die zugesagt hat, das Projekt zu unterstützen. Nachdem ein Sportverein als Bauherr auftreten will, kann er zudem finanzielle Unterstützung vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) erhalten und der Stadt blieben Kosten in zweistelliger Millionenhöhe erspart. Die meisten Fraktionen jedoch reagierten vorsichtig bis skeptisch.
Auch die CSU. Für diese gilt ganz klar der gefasste Beschluss für einen städtischen Neubau auf dem ASV-Gelände. Der ESV jedoch ist nach Ablauf eines Jahres noch zuversichtlicher. Es gebe belastbare, schriftliche Zusagen zur Finanzierung, sagt Vereinsvorstand Stefan Steurer. Auch Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU) habe schriftlich seine Unterstützung versichert. Die Fragen der Fraktionen, auch der CSU, habe der Verein auf etwa 13 Seiten beantwortet. Es habe viele Gespräche mit der Stadtverwaltung sowie dem BLSV gegeben, der Vertreter zu Gesprächen ins Rathaus schickte. Geklärt werden musste, inwiefern der BLSV eine Vereinssportstätte fördern kann, die auch für die Öffentlichkeit nutzbar sein soll - nämlich für alle Schlittschuhläufer, so wie jetzt auch. Die Stadt teilt nun mit, dass mit dem BLSV eine Einigung gefunden wurde. Genau zu der Zeit, als die CSU nach dem Stand fragte. Im Haupt- und Finanzausschuss am 13. März wird in öffentlicher Sitzung darüber gesprochen.

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